Mit Anne Nørdby nach Kopenhagen

Meine Lieblingscafés in Kopenhagen

von Thriller-Autorin Anne Nørdby

Wo Frau Autorin gerne einen dänischen „kaffe latte“ trinkt, eine Kanelsnurre isst und die Gedanken schweifen lässt oder dabei auf ihre nächste Romanidee stößt. Denn sie befindet sich inmitten des Schauplatzes ihrer Geschichten. Kopenhagen, große kleine Weltmetropole.

    Zuerst einmal das Café „Ofelia“ im Skuespilhuset. Das ist der prominent gelegene schwarze Glaskasten direkt am Innenhafen. Die Lage ist einfach genial. Im Sommer kann man direkt auf der hölzernen Mole sitzen oder sich einen der frei verfügbaren Liegestühle schnappen und das blau glitzernde Wasser bestaunen. Im Winter sitzt man drinnen in der hyggeligen Wärme hinter der meterhohen Glasfront und blickt nach draußen auf die vorbeiflanierenden Menschen und die Lichter des Hafens. Da es ein sehr großer Innenraum ist, hat man dort fast immer eine gedämpfte Ruhe, die perfekt ist, um ein Buch zu lesen oder sich Ideen zu notieren und dabei eine der berühmten Kanelsnurrer von „Meyers Bageri“ zu essen. Die sind die besten von ganz Kopenhagen, finde ich, und können auch in den Bäckereifilialen erstanden werden. Aber Vorsicht: Sie machen süchtig. Das Café im Skuespilhuset findet man übrigens auch in meinem Thriller „Eis.Kalt.Tot.“ wieder. https://meyers.dk/spis-ude/cafe-og-restaurant-ofelia-i-skuespilhuset, www.meyers.dk/bageri/meyers-bagerier

Im nächsten Café sitzt meine Protagonisten aus ebenjenen Buch und nutzt die gemütliche Atmosphäre zum Arbeiten. Das geht im Buchcafé „Paludan“ hervorragend, denn es gibt sogar kleine Separees, in die man sich zurückziehen kann. Das Publikum ist eher studentisch geprägt, weil man hier ein gutes, deftiges Mittagessen zu einem für Kopenhagener Verhältnisse kleinen Preis bekommt (Kleiner Tipp: Die Mittagstische sind in Kopenhagen immer etwas günstiger, weil es kleinere Portionen sind, die aber auch vollumfänglich satt machen. Also einfach mal mittags schmausen gehen.) Im Paludan sitzt man dann also wie in einem altehrwürdigen Buchladen an kleinen Tischchen umgeben von dicken, in Leder eingebundenen Folianten. Über einem glänzt der Kronleuchter und auf dem Boden liegen Orientteppiche. Besonders in der dunklen Jahreszeit ein sehr kuschliger (Rückzugs-) Ort, wenn man vom Bummel in der betriebsamen Fußgängerzone „Stroget“ eine kleine Pause braucht. www.paludan-cafe.dk

Möchte man einen kleinen Überblick über Kopenhagen gewinnen und mag Frischluft und Möwengeschrei, geht man in das Rooftop-Café „Original Coffee“ oben im Luxuskaufhaus „Illum“ und genießt die Aussicht vom umlaufenden Balkon. Besonders im Sommer schön. Sehr lecker sind hier der kaffe latte und das smørrebrød mit Avocado. Hier kann man sich super mit Freuden treffen und sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen, hoch über der „Stroget“ mit Blick auf den Turm des Parlamentsgebäudes Christiansborg oder hinunter auf das bunte Pflaster rund um den „Storchenbrunnen“ auf dem Amagertorv. www.originalcoffee.dk/pages/kaffebarer

Das letzte Café ist ein kleiner Geheimtipp und in einer eher unscheinbaren Gasse (Fiolstræde 7) am Rande der Fußgängerzone gelegen. Nicht weit entfernt vom Café Paludan befindet sich die Brøg Litteraturbar und wie der Name sagt, ist es ein Café mit angeschlossenem kleinen Buchladen. Hier finden oft Buchprämierepartys dänischer AutorInnen statt.  Es gibt leckere kleine Speisen wie ein Charcuterie-Brett und extrastarken Kaffee, wenn man diesen als „double shot“ ordert. Danach ist man hellwach und bereit für den Tag. Ein super niedliches Café, in dem man sich gut mit seiner besten Freundin treffen kann, um über das Schreiben und Bücher zu reden. https://www.broeglitteraturbar.dk

Aber Kopenhagen hat so viele unzählige und zauberhafte Cafés zu bieten, dass ich hier lange nicht alle aufzählen kann. Ich empfehle, einfach mal durch die Randbereiche der Innenstadt oder das kürzlich zum angesagtesten Viertel der Stadt gekürte Nørrebro zu spazieren oder zu radeln, dann werdet ihr bestimmt auch euren persönlichen Lieblingsplatz entdecken. Vielleicht erkennt ihr dabei sogar den ein oder anderen Schauplatz aus einem nordischen Krimi wieder, oder trefft eine der lokalen AutorInnen beim Recherchieren. In diesem Sinne: God tur og hej hej, eure Anne Nørdby. www.anne-nordby.com

Kommentar schreiben